Erstes Nachbarschaftsauto nahCar startet am Hofheimer Kapellenberg

Erstes Nachbarschaftsauto nahCar startet am Hofheimer Kapellenberg

Die Bürgerenergiegenossenschaft SolarInvest Main-Taunus eG lässt ihr erstes Nachbarschaftsauto rollen: das nahCar. Ab sofort können angemeldete Nutzer*innen des innovativen Carsharings ein Elektro­fahrzeug am Hofheimer Kapellenberg ausleihen. Der Kleinwagen vom Typ Renault Zoe wird mit regenerativem Strom geladen.

Hofheim am Taunus, 1. Februar 2022. Mit einem geteilten Auto kann man unkompliziert mobil sein und zum Klimaschutz bei­tra­gen. Es eignet sich für alle, die ohne eigenes Auto auskommen odereinen Zweitwagen einsparen wollen. „Teilen schont die natürlichen Ressourcen, vermindert die Zahl der Fahr­zeuge auf den Straßen und damit den Flächenbedarf“, sagt SolarInvest-Vorstand Günter Bouffier. Im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern soll das nahCar auch den Nachbar­schaftsgedanken stärken: Die Nutzer können einander über das Projekt kennen­lernen und sich mit um das Auto kümmern. Das hilft, die Kosten niedrig zu halten. „Unsere Genos­senschaft will mit dem nahCar keinen Gewinn erzielen, sondern Klimaschutz und Ver­kehrs­wende fördern“, sagt Bouffier. „Weitere Standorte in der Region sind bereits in Pla­nung.“

Das erste nahCar hat seinen festen Platz an der Ecke Am Klingenborn/Feldbergstraße gefunden, beim Wohnprojekt „WIR am Klingenborn“. Die Hofheimer Wohnungsbau (HWB) ist der Standortpartner und stellt dort kostenfrei einen Stellplatz zur Verfügung. „Eines unserer innovativsten und zukunftsweisenden Projekte mit neuen Wohnformen ist mit ‚WIR am Klingenborn‘ an dieser Stelle entstanden“, sagt HWB-Geschäftsführer Norman Diehl. „Da passt es hervorragend, dass mit dem Nachbarschaftsauto eine weitere Idee für die Zukunft hier Fuß fasst. Die Infrastruktur ist gegeben und wir unterstützen die Solar­Invest an dieser Stelle sehr gerne. Wohnen und Mobilität sind zukünftig immer gemeinsam zu denken.“ Auf dem Dach des HWB-Gebäudes befindet sich schon eine Photo­voltaik­anlage der Genossenschaft. Sie liefert Strom an 41 Wohneinheiten, eine Wärmepumpe und eine öffentliche Ladesäule vor dem Haus.

Auch die Stadt Hofheim, selbst Mitglied der SolarInvest, unterstützt das Projekt. „E-Car­sharing ist einer der Bausteine der Verkehrswende, für die wir auch hier in Hofheim zu­kunfts­orientierte Lösungen schaffen“, sagt Hofheims Bürgermeister und HWB-Auf­sichts­rats­vorsitzender Christian Vogt. „Ich freue mich, dass wir dabei starke Partner wie die Solar­Invest haben, die wir bei Projekten wie dem Nachbarschaftsauto hier Am Klingenborn unterstützen können.“

Nach einer Informationsveranstaltung im November hatten sich zehn Interessierte ver­bindlich für das e-Carsharing angemeldet. Weitere Nutzer sind jederzeit willkommen. Ge­bucht werden kann das Elektroauto über eine einfach zu bedienende App, die Kosten richten sich nach Dauer und Entfernung der Fahrt. Alle Informationen zum nahCar finden sich unter https://www.solarinvest-main-taunus.de/nahcar.

Das Projekt am Hofheimer Kapellenberg wird auch in der Hauptstadt mit Interesse ver­folgt. „Die SolarInvest ist ein Musterbeispiel für den Aufbau eines genossenschaftlichen e-Carsharings unter der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Von dieser wertvollen Praxiserfahrung können Energiegenossenschaften in ganz Deutschland profitieren“, sagt Jonas von Obernitz von der Bundesgeschäftsstelle Energie­genos­sen­schaften beim DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband. Im Rahmen eines vom Bundes­land­wirtschaftsministerium geförderten Projekts hat er die Carsharing-Initiative der Solar­Invest von Beginn an unterstützt. Mehr Informationen zu genos­sen­schaftlichen Mobili­täts­konzepten finden Sie unter gemeinsam-mobil.net.

v. l. n. r.: Norman Diehl, Geschäftsführer Hofheimer Wohnungsbau GmbH; Christian Vogt, Bürgermeister Stadt Hofheim; Wolfgang Hoffmann, Vorstand SolarInvest Main-Taunus eG; Jonas v. Obernitz, Projektreferent DGRV – Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V.