Balkonkraftwerke

Sonnenstrom ganz einfach selbst erzeugen
Mit Stecker-Solaranlagen gegen steigende Energiekosten
Noch nie war Energiewende so einfach! Mit einer Stecker-Solaranlage erzeugen Sie ganz leicht ihren eigenen Sonnenstrom: Das Modul aufstellen oder aufhängen, den Wechselrichter anstecken und die Anlage an eine beliebige Steckdose anschließen ‒ schon können Sie sparen.
Ihr Stromzähler wird langsamer laufen oder sogar zum Stillstand kommen. Durch die niedrigere Stromrechnung wird sich Ihre Investition von ein paar Hundert Euro in einigen Jahren bezahlt machen. Von dann an produzieren Sie Ihren eigenen Ökostrom kostenlos ‒ für viele weitere Jahre.
Sie müssen dazu kein Hausbesitzer sein. Stecker-Solaranlagen, die auch als Balkonkraftwerke oder Plugin-Solargeräte bezeichnet werden, können am Balkongeländer oder an der Hauswand hängen, auf der Garage, dem Carport oder einem Flachdach stehen. Sie brauchen auch nicht unbedingt einen Elektriker für die Installation, Selbermachen ist möglich.
Doch die Stromerzeugung mit Stecker-Solaranlagen wird in Deutschland noch immer durch unverhältnismäßig strenge Vorgaben und übermäßige Bürokratie behindert, Verbraucher werden verunsichert. Davon sollten Sie sich nicht einschüchtern lassen. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zu Stecker-Solargeräten ‒ oder Balkonkraftwerken ‒ für Sie zusammengestellt.
Stecker-Solaranlage kaufen |
Sie möchten ein Steckersolargerät lokal im Main-Taunus-Kreis kaufen? Wir kooperieren mit der Hauptsache Grün GmbH aus Hofheim. Die Geräte können über www.hauptsache-gruen.de bestellt und in Hofheim abgeholt werden. Auch eine Lieferung zu Ihnen nach Hause ist möglich. Beides ist nachhaltiger, als Solarmodule einzeln auf Einwegpaletten durch Deutschland zu schicken.
Hauptsache Grün GmbH |
Häufig gestellte Fragen
Ein oder zwei Solarmodule werden mit einem oder zwei Mikrowechselrichtern verbunden, um den Gleichstrom der Module in Wechselstrom zu wandeln. Dieser Wechselstrom kann über eine Steckdose direkt ins Hausnetz eingespeist werden, wo er sofort von allen laufenden Geräten verbraucht wird, also etwa vom Kühlschrank, dem WLAN-Router oder einem PC. Mit einem Adapter für die Einspeisesteckdose können Sie den selbst erzeugten Strom messen.
Der selbst erzeugte Strom wird in der Regel auch gleich im eigenen Haushalt verbraucht und nicht gespeichert. Sollte an einem sonnigen Tag einmal mehr Strom erzeugt werden als zu diesem Zeitpunkt benötigt, fließt dieser überschüssige Strom ins öffentliche Netz. Eine Vergütung dafür erhalten Sie nicht, da ein Antrag darauf mit unverhältnismäßig viel Aufwand und Bürokratie verbunden wäre.
Ganz klar: ja. Sie müssen lediglich die geltenden Gesetze einhalten. So muss Ihre Anlage etwa dem allgemein anerkannten Stand der Technik entsprechen, eine schädliche Wirkung auf das öffentliche Stromnetz muss ausgeschlossen sein. Letzteres garantiert eine Konformitätserklärung für den Wechselrichter des Stecker-Solargerätes gemäß VDE AR 4105.
Anlagen mit einer Leistung von bis zu 800 Watt dürfen durch Laien angemeldet werden. Entscheidend ist allein die Ausgangsleistung des Wechselrichters. Die angeschlossenen Solarmodule dürfen zusammengenommen bis zu 2000 Watt-Peak Leistung erzeugen. Liegt die Ausgangsleistung des Wechselrichters über 800 Watt, so wird erwartet, dass eine Elektrofachkraft die Anlage anmeldet. Außerdem wird dann wohl eine separate Einspeiseleitung mit eigener Absicherung erforderlich, und die Frage kommt auf, ob der Ertrag den Aufwand noch rechtfertigt. Womöglich bietet sich dann eine vollwertige Solaranlage für Ihr Dach an. Dazu können Sie uns gerne ansprechen.
Am Markt haben sich zwei Leistungsklassen etabliert. Kleine Anlagen mit einem Solarmodul haben eine Ausgangsleistung des Wechselrichters um die 400 Watt. Anlagen mit zwei Solarmodulen liefern bis zu 800 Watt Strom. Welche Sie wählen sollten, hängt von Ihrem Verbrauchsprofil ab: Wieviel Strom wird zu welcher Tageszeit benötigt? Bedenken Sie, dass nicht selbst verbrauchter Strom ins öffentliche Netz eingespeist wird und Ihnen damit verloren geht.
In der Regel empfehlen wir für kleine Haushalte mit 1 bis 2 Personen, die sich tagsüber nicht beide dauernd zuhause aufhalten, eine 400-Watt-Anlage. Für Familien mit höherem Verbrauch während des Tages könnte eine 800-Watt-Anlage sinnvoll sein. Wenn Sie etwas für die Energiewende tun wollen und Geld nur eine Nebenrolle spielt, installieren Sie die große Anlage ‒ in dem Bewusstsein, dass der überschüssige Solarstrom von jemand anderem genutzt wird.
Der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGE) sind keine Unfälle mit Stecker-Solaranlagen bekannt, obwohl schon hunderttausende Geräte allein in Deutschland verkauft wurden. Trotzdem halten sich Gerüchte über angebliche Gefahren hartnäckig. „Versorger, Netzbetreiber und Behörden haben in der Vergangenheit mit Horrormeldungen vor der Nutzung der Geräte gewarnt“, sagt Thomas Seltmann, Referent für Photovoltaik der Verbraucherzentrale NRW. „Diese Warnungen waren völlig übertrieben und basierten größtenteils auf unrealistischen oder auch falschen Annahmen. Und sie sind mit der nun geänderten Installationsnorm hinfällig. Inzwischen liegen außerdem wissenschaftlich fundierte Untersuchungen und Studien zu diesen Fragen vor, die keine wesentlichen Gefahren aufzeigen. Der Betrieb vieler anderer Haushaltsgeräte wie Wäschetrockner, Bügeleisen und Toaster ist weitaus gefährlicher.“1
Das ist der wohl größte Streitpunkt zwischen Kritikern und Befürwortern der schnellen und einfachen Energiewende in Bürgerhand. Die VDE-Normen sehen noch immer einen speziellen Einspeisestecker wie den „Wieland-Stecker“ und eine zugehörige Steckdose vor. Die Sondersteckdose darf nur ein Elektriker setzen, auf den Sie erstmal warten müssten. Die Kosten von wahrscheinlich 150 bis 200 Euro sind hoch und verzögern die Amortisation Ihrer Investition. Der VDE ist jedoch bloß ein eingetragener Verein, seine Normen haben keine Gesetzeskraft. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGE) sowie die Verbraucherzentrale vertritt, dass auch eine gewöhnliche Schuko-Steckdose für die Stromeinspeisung geeignet ist. Ihr sind keine Fälle bekannt, in denen es dadurch zu Unfällen kam. Der „Wieland-Stecker“ ist eine typisch deutsche Angelegenheit. Selbst in den Normungsgremien streiten sich die Fachleute über deren Notwendigkeit.
Nein, auch wenn immer wieder einmal etwas anderes behauptet wird. Denn der Wechselrichter der Stecker-Solaranlage kann nur Wechselstrom einspeisen, wenn er Spannung und Frequenz (50 Hz) aus dem Stromnetz bekommt. Zieht man den Schukostecker aus der Dose, schaltet auch der Wechselrichter innerhalb von höchstens 0,2 Sekunden ab. So schnell könnte man die Kontakte wohl gar nicht berühren. Dieser sogenannten NA-Schutz ist bei allen Photovoltaik-Wechselrichtern seit vielen Jahren vorgeschrieben. Einen entsprechenden Konformitätsnachweis kann Ihnen der Händler des Gerätes vorlegen. Ein zusätzlicher Berührungsschutz für die Kontakte, wie er beim „Wieland-Stecker“ gegeben ist, schafft daher aus unserer Sicht keinen praktischen Mehrwert.
Der Vorteil von Stecker-Solaranlagen ist, dass sie auch von Laien einfach installiert und angeschlossen werden können, wenn es in der Nähe (etwa auf dem Balkon) eine (Außen-)Steckdose gibt. Das gilt allerdings nur für Anlagen mit Schukostecker. Wenn Sie einen „Wieland-Stecker“ verwenden wollen und dafür eine spezielle Steckdose gesetzt werden muss, kommen Sie nicht umhin, einen Elektriker zu beauftragen. Bedenken Sie, dass Sie als Mieter einer Wohnung beim Auszug wieder einen Elektriker beauftragen müssten, um die Steckdose nochmals zu wechseln. Vor der Installation muss jedoch geprüft werden, ob die Leitung die zusätzliche Strombelastung aushält. Eine Leitungsprüfung durch einen Elektriker könnte sinnvoll sein, wenn Zweifel an deren Zuverlässigkeit bestehen.
Das ist laut Untersuchungen bis zu 600 Watt unwahrscheinlich. Stromkreise werden in Deutschland in der Regel mit einem Leitungsschutzschalter abgesichert, der einen Strom von nominal bis zu 16 Ampere zulässt. Durch ein Balkonkraftwerk mit 600 Watt Leistung würde bei voller Sonneneinstrahlung ein zusätzlicher Strom von 2,6 Ampere eingespeist. In seltenen, extremen Konstellationen kann es dadurch auf einem kurzen Leitungsabschnitt zu einer vorübergehenden Belastung kommen, die über das von der Norm vorgesehene Maß hinausgeht. Eine umfangreiche Studie zur Sicherheit von Stecker-Solargeräten kommt zu dem Schluss, dass die eingespeisten 2,6 Ampere die Kabel zwar messbar erwärmen können, dass die Temperaturen aber nicht in einem kritischen Bereich liegen.
Um ganz sicher zu gehen, können Sie Ihre Hausinstallation selbst genauer in Augenschein nehmen. Welche Steckdose haben Sie zur Einspeisung ihres Balkonstroms auserkoren? Schauen Sie in den Verteilerkasten der Hausinstallation: Mit etwas Glück hängt die Außensteckdose auf Ihrem Balkon an einem separaten Stromkreis ‒ dann brauchen Sie sich gar keine Gedanken mehr zu machen. Geht das aus Ihrem Installationsplan nicht hervor, können Sie es selbst herausfinden. Stecken Sie dazu ein Elektrogerät an die Steckdose an und schalten Sie es ein. Nun nehmen Sie die Sicherungen nacheinander raus, bis das Elektrogerät ausgeht. Legen Sie alle anderen Sicherungen wieder ein. Nun testen Sie die übrigen Steckdosen: Welche hängt noch am Einspeisestromkreis? Diese Dosen können Sie markieren und darauf achten, dass dort keine besonders großen Verbraucher wie Wasserkocher, Elektroheizungen oder Klimageräte betrieben werden.
Nein, aber sie muss bei der Bundesnetzagentur (BNA) angemeldet werden. Die BNA betreibt dafür das Marktstammdatenregister, in dem alle Erzeugungsanlagen erfasst werden. Zur Anmeldung müssen Sie einen Account anlegen.
Ein Solarmodul an der Hauswand zu befestigen, ist formal eine bauliche Veränderung. Die Befestigung am Balkongeländer ist eine gestalterische Änderung. Beidem muss der Vermieter oder auch die Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) zustimmen. Die WEG entscheidet darüber mit Mehrheit; Einstimmigkeit ist nicht erforderlich. Durch Gesetzesänderungen können Vermieter und Hausgemeinschaft die Installation eines Balkonkraftwerks nicht mehr grundsätzlich blockieren. Deshalb fallen nun auch immer mehr Gerichtsentscheidungen im Sinne der Mieter aus. Unklar bleibt, welche Auflagen Vermieter noch machen dürfen. Das werden Gerichte erst nach und nach entscheiden.
Das hängt von vielem ab, zunächst vom Ertrag: Zu welcher Himmelsrichtung sind die Solarmodule ausgerichtet? In welchem Winkel stehen Sie zur Sonne? Und wichtiger noch: Sind sie frei von Verschattungen? Dann kommt auch das Verbrauchsprofil ins Spiel. Wieviel Strom können Sie genau dann, wenn er erzeugt wird, selbst nutzen? Sind Sie tagsüber zuhause, wenn die Sonne vom Himmel knallt? Sie können aber auch Ihr Verhalten anpassen, indem Sie Geräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine über die Zeitvorwahl so einstellen, dass sie dann laufen, wenn der Solarertrag hoch ist.
Mit dem Stecker-Solar-Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin können Sie Ihren Ertrag und ihre jährliche Ersparnis abschätzen.
Einen Praxisbericht aus dem langjährigen Betrieb einer Stecker-Solaranlage durch unser Genossenschaftsmitglied Stefan Ruppert aus Kriftel finden Sie hier.
Nein. Das würde zwar rechnerisch den größten Ertrag liefern, aber wieviel nutzt Ihnen der Sonnenstrom am Mittag, wenn Sie dann gar nicht zuhause sind? Eine Ost-West-Ausrichtung einer Stecker-Solaranlage mit zwei Modulen könnte die Ertragskurve so abflachen und verbreitern, dass Sie in den Morgen- und Abendstunden einen größeren Ertrag haben. Wenn Sie die Einspeisesteckdose mit einem Energiemessgerät ausstatten, können Sie mit der Ausrichtung der Module auch experimentieren, bis Ertrag und Verbrauch am besten zusammenpassen.
Ihr Zähler darf aus rechtlichen Gründen nicht rückwärts laufen. Das wird nur vorübergehend geduldet für den Zeitraum von der Inbetriebnahme des Balkonkraftwerks bis zum Zählertausch. Sobald Sie Ihr Balkonkraftwerk im Marktstammdatenregister anmelden, erfährt der regionale Netzbetreiber davon und veranlasst bei Bedarf einen Zählerwechsel. Dieser Austausch steht in den nächsten Jahren ohnehin an und ist für Sie kostenlos. Für den digitalen Zähler zahlen Sie dann allerdings eine etwas höhere Jahresgebühr, die Sie Ihrer Stromrechnung entnehmen können. Der gesetzlich festgelegte Höchstwert beträgt 20 Euro pro Jahr und Zähler.
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Sie möchten ein Steckersolargerät lokal im Main-Taunus-Kreis kaufen? Wir kooperieren mit der Hauptsache Grün GmbH aus Hofheim. Die Geräte können über www.hauptsache-gruen.de bestellt und in Hofheim abgeholt werden. Auch eine Lieferung zu Ihnen nach Hause ist möglich. Beides ist nachhaltiger, als Solarmodule einzeln auf Einwegpaletten durch Deutschland zu schicken.
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Hinweis
Wir haben unsere Informationen nach bestem Wissen zusammengestellt, können für die Richtigkeit aber keine Gewähr übernehmen. Sie stellen auch keine Rechtsberatung dar. Eine detaillierte juristische Ausarbeitung zu den rechtlichen Aspekten der Balkonkraftwerke finden Sie hier. Über die lebhaften Diskussionen in der Normungskommission beim VDE lesen Sie hier mehr. Wir empfehlen Ihnen auch das Informationsangebot zu Stecker-Solargeräten der Verbraucherzentralen.