Hofheimer Lokale Agenda (HLA 21) mit erstem „Solarstammtisch“

Informationen und Anreize zur Installation von Photovoltaik-Anlagen bei der Auftakt-Veranstaltung
am 14. März 2022 von G. Decker, SolarInvest Main-Taunus eG.

Am 14. März 2022 hat im Marxheimer Bürgerhaus der erste „Solarstammtisch“ stattgefunden – ausgerichtet von der Hofheimer Lokalen Agenda (HLA 21). Wie die Moderatorin, Frau Reiter-Mollenhauer, zu Beginn der Veranstaltung betonte, bestehe die Zielsetzung dieser Veranstaltung darin, interessierte Bürger bei der Umsetzung von kleinen und großen Solar-Projekten durch Erfahrungsaustausch und Expertenwissen „aus erster Hand“ zu unterstützen und damit eine nachhaltige Energiewende zu befördern. Als Experten in dieser Auftakt-Veranstaltung wurden vorgestellt: Ronny Thorenz vom Vorstand der SolarInvest Main-Taunus eG mit einem Überblick zu Voraussetzungen und Zielen eigener Photovoltaik- (PV-) Systeme sowie Stefan Ruppert, Kriftel, der über seine Erfahrungen mit „Balkonmodulen“ berichtete; außerdem gab Familie Reif einen konkreten Erfahrungsbericht zu ihrer PV-Anlage, die sie seit acht Jahren betreibt.

Ronny Thorenz gab anhand einer Präsentation zunächst einen Überblick über die Aufgaben und Zielsetzungen der Solarinvest und stellte anschließend anhand der Börsenpreisentwicklung von Strom (Durchschnitt 3. Quartal 2021: 9,714 €Ct/kWh, allein im September bereits 12,84 €Ct/kWh) dar, dass sich die Investition in eine eigene PV-Anlage zunehmend lohne. Dabei müssten allerdings die notwendigen Voraussetzungen (Dachneigung, mögliche Verschattung, Qualität der Dacheindeckung) beachtet werden. Wichtig bei der konkreten Planung, Installation und Betrieb sei vor allem die „Eigenverbrauchsoptimierung“; dabei könne auch die Überlegung einer Ladestation für ein E-Mobil einbezogen werden.

Aus dem sehr interessierten, knapp 30köpfigen, Publikum wurden anschließend Fragen nach individuellen Lösungen bei der Installation von Neuanlagen, aber auch der Umrüstungs- und Erweiterungsmöglichkeiten von Altanlagen (z. B. mit Stromspeichern) gestellt. Gesamt-Kosten, steuerliche Aspekte sowie Fördermöglichkeiten wurden ebenso behandelt. Dabei wurde deutlich, dass derzeit die Förderung von Solaranlagen incl. Stromspeichern in Hessen nicht flächendeckend einheitlich organisiert sei; hier lohne sich die Nachfrage bei der zuständigen Kommune und dem jeweiligen Netzanbieter. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) biete außerdem Darlehen mit reduziertem Zinssatz. Angesichts der Aussagen der Bundesregierung sei aber zu hoffen, dass angesichts der prekären Lage bei den fossilen Energieträgern künftig neue Fördermöglichkeiten angeboten werden.

Anschließend berichtete Stefan Ruppert über seine Erfahrungen mit seiner selbst entwickelten und installierten Balkon-Solaranlage, die aus zwei Modulen mit jeweils 250 kWpeak bestehe und seit fünf Jahren ca. 500 kWh pro Jahr zum Eigenverbrauch erzeuge. Er wies eingangs darauf hin, dass derartige Anlagen in der Vergangenheit in einer „rechtlichen Grauzone“ errichtet worden seien. Diese Probleme seien zwar mittlerweile weitgehend ausgeräumt, sie bildeten allerdings immer noch eine deutliche Hürde bei der konkreten Installation einer solchen Anlage. Eine Installation sei allerdings nach seiner Aussage „sehr einfach über eine Steckdose“ möglich. Er stellte seine Expertise den Teilnehmern zur Verfügung und erklärte sich bereit, am Ende der Veranstaltung für vertiefende Fragen zur Verfügung zu stehen.

Abschließend berichtete Familie Reif anhand von Ertragsgrafiken und Bildern über ihre – sehr positiven – Erfahrungen mit der installierten 4,32 kWpeak-PV-Anlage, die auf einem Flachdach errichtet worden sei und deren Stromerzeugung bei ca. 4.000 kWh pro Jahr liege. Auch sie bot an, ihre Erkenntnisse für interessierte Teilnehmer am Ende der Veranstaltung zur Verfügung zu stellen.