Nachbarschaftsauto startet in Kelkheim-Münster ++ Eröffnungsfreier am 30.9.

Nachbarschaftsauto startet in Kelkheim-Münster ++ Eröffnungsfreier am 30.9.

Das Nachbarschaftsauto kommt nach Münster.

Elektrisch fahren ohne eigenes Auto, nachhaltig und zu günstigen Konditionen ‒ das klappt jetzt auch in Kelkheim-Münster. Die Bürgerenergiegenossenschaft SolarInvest Main-Taunus eG hat dort ihr viertes „nahCar“ stationiert, ein Carsharing-Angebot nicht nur für Umweltbewusste.

Das nahCar, ein neuer vollelektrischer Renault Zoe, hat seinen festen Platz am S-Bahnhof Münster. Zu den regelmäßigen Fahrern gehört Klaus Fahrner. Wenn der 67-Jährige das Auto ausleihen will, reserviert er es bequem mit seinem Smartphone. Zur vereinbarten Zeit kann er das Fahrzeug ganz leicht mit einem kleinen RFID-Chip öffnen, der an seinem Schlüsselbund hängt. Wie von Geisterhand entriegeln sich die Türen. „Elektrisch fahren ist viel einfacher, als ich dachte“, sagt Fahrner, „es macht sogar richtig Spaß.“

Fahrner wohnt nur wenige Schritte entfernt, auf der anderen Seite der Gleise. Er ist einer von zwei Fahrzeugbetreuern, die regelmäßig nach dem Rechten sehen, das Auto ab und an in die Waschanlage bringen oder zum Reifenwechsel in die Werkstatt. Das ist nur eine Besonderheit des Nachbarschaftsautos: Statt mit einer anonymen Hotline sprechen die Nutzer*innen mit Nachbarn, die sie persönlich kennenlernen. Wer sich fürs Carsharing anmeldet, bekommt eine Einführung in die Handhabung des E-Autos. So gelingen Buchen, Leihen und Laden ganz einfach.

Die Energiegenossenschaft hat bereits Erfahrung mit ihrem Sharing-Modell an drei Standorten. In Hofheim fing im Februar alles an, Kriftel folgte schnell, und das dritte Auto rollt in Kelkheim-Fischbach. „Wir sehen einen großen Bedarf“, sagt SolarInvest-Vorstand Wolfgang Hoffmann, selbst ein Fischbacher, „und zwar nicht nur in den Großstädten, sondern auch bei uns im Taunus.“ Das nahCar ermögliche einen unkomplizierten Einstieg ins elektrische Fahren, so Hoffmann. „Viele Menschen wollen ab und zu ein Auto nutzen, ob als Erst- oder Zweitwagen, aber ohne all die Verpflichtungen, Kosten und Arbeit, die ein eigenes Auto macht, von der Wagenwäsche über den Tüv bis zum Werkstattbesuch.“

Eine weitere Besonderheit des SolarInvest-Modells ist die Nachhaltigkeit. Das E-Auto fährt grundsätzlich effizienter als ein Verbrenner, vor allem im Stadtverkehr. Und geladen wird es mit hundert Prozent Ökostrom, erzeugt von Energiegenossenschaften in ganz Deutschland.

Das sind die nah-Car-Preise: Die monatliche Grundgebühr liegt bei 10 Euro. Eine Buchung kostet 1 Euro. Je Stunde fällt eine Leihgebühr von 3,50 Euro an, zwischen 22 und 6 Uhr sind es nur 50 Cent. Hinzu kommt eine Kilometerpauschale von 15 Cent. Mit diesen Gebühren ist alles abgegolten vom Ladestrom bis zur Vollkasko-Versicherung.

Die Reichweite der Zoe beträgt im Sommer mehr als 400 Kilometer, im Winter etwas weniger. Wer längere Strecken fahren will, kann eine Ladekarte im Auto für Stromtankstellen in ganz Deutschland einsetzen.

Am Freitag, dem 30. September, will die SolarInvest ihr Auto um 16 Uhr mit einer kleinen Feier am Standort in der Zeilsheimer Str. 2A einweihen. Für Kuchen und Getränke ist gesorgt. Interessierte können an diesem Tag ein elektrisches nahCar probefahren. Führerschein nicht vergessen! Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.nahcar-main-taunus.de.